Wie hat sich der Lockdown auf die psychosoziale Situation von Geflüchteten in Rottweil ausgewirkt?

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Die Corona-Krise hatte unsere Gesellschaft monatelang im Griff, während dem Lockdown sind viele Menschen an ihre Grenzen gekommen. Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund sind dabei noch auf zusätzliche Probleme gestoßen, zum Beispiel aufgrund von Sprachbarrieren, finanzieller Schwierigkeiten, fehlender sozialer Anbindung; Homescooling musste organisiert werden obwohl lange Zeit keine digitalen Endgeräte vorhanden waren, Nachhilfeunterricht für die Kinder brach weg, Sprachkurse fielen aus – alles wichtige Bestandteile für Chancegleichheit und Partizipation. Wie ging es den Geflüchteten in der Stadt Rottweil damit, hat der Lockdown Spuren hinterlassen? Die Fachstelle Integration hat eine Umfrage bei sozialen Trägern in der Stadt durchgeführt welche in der Flüchtlingshilfe oder Migrationsberatung aktiv sind, um ein erstes Stimmungsbild zu erhalten.

Zu der Frage

Während der letzten Monate ist mir bei einigen meiner Klienten in folgenden Bereichen vermehrt aufgefallen

antworteten die Teilnehmer wie folgt:

erhöhte psychische Belastung eines oder mehrerer Haushaltsmitglieder 18.75%

sozialer Rückzug oder Kontaktabbruch zu vorher bestehenden Netzwerken 18.75%

Kindeswohlgefährung/ häusliche Gewalt 6.25%

finanzielle Schwierigkeiten (z.B. durch Schulden, Arbeitslosigkeit, etc.) 25.00%

schulische Probleme (auch: Ausbildungsabbrüche o.ä.) 18.75%

Erhöhter Suchtmittelkonsum 6.25%

Zunahme von Medienkonsum 0.00%

Sonstiges 6.25%

Die Umfrage ist nicht repräsentativ, da sich nicht jede Einrichtung an der Umfrage beteiligen konnte. Trotzdem zeigt sie, dass gewisse Tendenzen zu den zuvor genannten Problemen bestehen – so wurden eindrücklich oft psychische Belastungen, finanzielle Schwierigkeiten und schulische Probleme beobachtet.

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